Erst denken, dann liken


Ich beteilige mich nicht an Hetzkampagnen gegen Menschen, Einrichtungen und Parteien.
Bevor ich meine Meinung sage, habe ich mich informiert.
Das Internet ist mittlerweile zu einem sehr starken Instrument geworden, dass jeder in beliebiger Weise nutzen kann.
Leider auch für Zwecke, die hart an der Grenze zur Legalität sind.
Es scheint nur wenige zu interessieren, was sie da wirklich "liken" oder "nicht liken". Von wirklicher Information ganz zu schweigen.
Das betrifft nicht nur politische Äußerungen, sondern auch zwischenmenschliche.
Vielleicht sollten diese Schreiberlinge sich mal Gedanken machen, wie schnell sie damit Existenzen vernichten könnten.
Vielleicht sollten sie sich auch darüber Gedanken machen, das manches davon strafbar sein könnte.
Traurig finde ich all diese Vorverurteilungen ohne informativen Inhalt. Wenn wenigstens ein Link da wäre, der dem Leser ermöglicht, sich zu informieren. Aber der wird vorsichtshalber weggelassen und Parolen geschwungen.
Aktuelles Beispiel ist die AfD (google macht auch die Einsicht ins Parteiprogramm möglich :) ).

Ich bin KEIN Anhänger der AfD.
Ich bin aber ein GEGNER von Hetzkampagnen.

Und ich weiß, wie im Internet gelesen wird.
Überschriften reichen und der Rest wird zusammenfantasiert.
Welche Folgen das haben könnte, interessiert dann nicht mehr wirklich.
Diese Oberflächlichkeit spiegelt sich leider in vielen Bereichen unserer Gesellschaft wider.
Wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind selbstständig zu denken und ihre Ansichten auch nach Außen zu vertreten.
Menschen mit Rückgrat, nicht schweigende Mitläufer.
Manchmal eckt man dann vielleicht an.
Das ist allerdings besser, als gar keine Meinung zu äußern und dann ohne nachzudenken Salz in die Wunden zu streuen.
Wir alle haben eine Verantwortung - für uns selbst und die Gesellschaft in der wir FRIEDLICH leben wollen.

© Cornelia G. Becker

Nach den Wahlen ist vor den Wahlen


Seit Jahren finde ich es erstaunlich, mit welcher Ignoranz unsere Politiker mit der Wahlbeteiligung umgehen.
Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass eine Wahl ungültig ist, wenn weniger als 50% der Bürger gewählt haben.
Diese Tendenz zu unter 50% scheint aber niemanden zu interessieren.
Stattdessen hat die Öffentlichkeit ihre wahre Freude daran, Nichtwähler als "Spinner" und "nicht würdig für politische Kommentare" hinzustellen.
Keiner scheint die Frage zu stellen, warum die Parteien schon seit Jahrzehnten nicht in der Lage sind, Nichtwähler zu aktivieren.
Keine große öffentliche Diskussion, keine Fragen nach dem Warum. Kein direktes Ansprechen.
Es ist halt schon einfacher, die Nichtwähler als "dummes Volk" hinzustellen, das das "Wahlrecht mit Füßen tritt", statt sich selbst an die Nase zu greifen und zu erkennen, wie die Politik die Bürger immer wieder mit Füßen tritt.
Selbstreflexion scheint nicht wichtig.
Dabei sind unsere Politiker doch "vom Volk gewählte Vertreter".
Wissen diese Vertreter überhaupt noch, was das Volk wirklich will?

Und wenn von diesem Volk 50% nicht wählen gehen, sollten unsere "Volksvertreter" zumindest über ihre Existenzberechtigung und über ihre Bürgernähe nachdenken, wenn sie schon keine Aussage in der geringen Wahlbeteiligung finden können.
Im Übrigen ist es mir nicht schlüssig, wo der Unterschied zwischen "einem ungültigen" Stimmzettel und "keinem" Stimmzettel ist. Beide sind für mich eine Negativaussage zur bestehenden Politik.

Es ist halt immer leichter, andere klein zu machen, als über die eigene Unfähigkeit nachzudenken.
Einer ist an dieser Misere immer schuld...
und der einfachheithalber ist es immer der Andere.

© Cornelia G. Becker

Schuldgefühle


Schuldgefühle

In Schuldgefühlen hab ich mich halten lassen.
Ich hab mich gefügt - heute kann ich's nicht fassen.
Hat mich nur einer deswegen mehr geliebt?
Hab ich dadurch mehr Anerkennung gekriegt?

Es ist einfacher, ein Schuldautomat zu sein.
Da wirft ein anderer eine kleine Münze rein,
und schon läuft ein Film automatisch ab
und hält mich tagelang betroffen in Trab.

Doch an "Fehler" glaub ich heute nicht mehr.
Mir kommt dabei Eigenverantwortung quer.
Hinterher ist man nämlich immer schlauer
und weiß dann Manches auch genauer.

Sich all den Schuldgefühlen hinzugeben,
hindert daran, in der Gegenwart zu leben.
Sie sind nämlich eine unsinnige Reaktion.
Wer braucht all diese Schuld denn schon?

Es ist meine Zeit, die ich damit verschwende,
wenn ich ständig über andere nachdenke.
Sie habe nur einen Schuldigen gesucht,
ihre Ohnmacht auf meinem Konto verbucht.

Wie eine Marionette, an Strippen gezogen,
hab ich mich so viele Jahre verbogen.
Das erkennen und daraus zu lernen - darin liegt der Sinn,
nicht verbiegen, sondern leben - was ich wirklich bin!

© Cornelia G. Becker

Ich bin...


Ich bin...

Ich bin nicht, was Du von mir denkst,
weil Du nicht meine Schritte lenkst.
Ich bin höchstens das, was ich glaube zu sein,
weil es authentisch ist und nicht nur Schein.

Ich nehm mir die Freiheit, morgen anders zu sein,
vielleicht in Gesellschaft - vielleicht auch allein.
In all diese Schubladen will ich jedenfalls nicht rein.
Ich bin eben ich - doch ich muss so nicht sein.

Jede Veränderung ist ein Geschenk für mich.
Sie bringt mich immer näher zu meinem Ich.
Ich sag Danke für jeden einzelnen Tag
und für jeden Menschen, der mich so mag.

© Cornelia G. Becker